Home-Office dauerhaft: Jeder Fünfte würde Umzug erwägen
Die Urbanisierung und Landflucht, vor allem bedingt durch mangelnde Jobangebote in ländlichen Regionen, könnte durch das Homeoffice einer Stadtflucht weichen. Eine repräsentative, telefonisch durchgeführte Umfrage im Auftrag des Branchenverbands Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) ergab, dass jeder etwa fünfte Berufstätige (21 %) umziehen würde, wenn die Arbeit im Home-Office dauerhaft möglich oder notwendig wäre.
Umzugsgedanke vor allem bei junger Generation ausgeprägt
Befragt wurden 1.503 Erwerbstätige in Deutschland ab 16 Jahren. Vor allem jüngere Leute hegen den Wunsch, umzuziehen. So drückten in der Erhebung 35 % der 16- bis 24-Jährigen und 29 % der 25- bis 34-Jährigen ihre Umzugsneigung aus. Lediglich bei den Berufstätigen zwischen 45 und 59 Jahren war der Umzugswunsch weniger stark ausgeprägt (15 %). Bei den über 60 Jährigen noch Berufstätigen waren es mit 11 % am wenigstens.
Home-Office als Mietpreisregulator?
Bitkom-Präsident Achim Berg sagt: „In der Corona-Krise hat flexibles Arbeiten einen kräftigen Schub erfahren und wird auch nach der Pandemie die neue Normalität in der Arbeitswelt prägen. Durch den dauerhaften Trend zum Homeoffice sind viele Berufstätige weniger stark auf einen Wohnort in der Nähe des Arbeitgebers angewiesen“. Der Homeoffice-Boom könne zudem den Druck von stark verdichteten Städten nehmen und mäßigend auf die aktuell in vielen Ballungszentren hohen Wohnkosten wirken.
Die Gründe für den Umzugswunsch
Vier von zehn (39 %) Befragten wollen in einer grüneren Umgebung wohnen. 23 %, also rund ein Viertel, gibt an, in einer attraktiveren Stadt wohnen zu wollen. 28 % möchten näher bei Freunden und Verwandten leben. Außerdem haben 20 % der Befragten den Wunsch, an einen ort zu ziehen, an dem die Mietkosten geringer sind.